Deutsche Anleger setzen auf Sicherheit

Deutsche Großanleger sind bei der Kapitalanlage deutlich sicherheitsorientierter als andere europäische Investoren. Allerdings spielen Liquiditäts- und Reputationsrisiken für sie eine geringere Rolle. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Union-Investment-Studie.

Für 72 Prozent der deutschen Investoren ist laut Union-Investment-Angaben Sicherheit der wichtigste Aspekt der Kapitalanlage. Anders sehen dies die in der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien und den skandinavischen Ländern Dänemark, Schweden und Finnland befragten Investoren. Im Durchschnitt räumt nur jeder Dritte von ihnen (32 Prozent) dem Sicherheitsaspekt einen besonders hohen Stellwert ein. Am geringsten ist das Sicherheitsbedürfnis der Investoren in den skandinavischen Ländern. Hier wiesen lediglich 23 Prozent der Befragten auf die hohe Bedeutung der Sicherheit hin, heißt es weiter.

Auch mit Blick auf einen weiteren Bestandteil des Investmentdreiecks von Sicherheit, Liquidität und Rendite weichen die Einstellungen deutscher Investoren von denen ihrer europäischen Kollegen deutlich ab. Während im Durchschnitt 21 Prozent der außerhalb von Deutschland befragten Großanleger die Liquidität ihrer Investments für besonders wichtig halten, tun dies hierzulande lediglich sieben Prozent. Ähnlich geringe Werte finden sich mit durchschnittlich 15 Prozent nur noch in den skandinavischen Ländern, so Union Investment.

„Das Ergebnis für Deutschland spiegelt Veränderungen in der Portfoliostruktur hiesiger Investoren wider“, sagt Alexander Schindler, Vorstand von Union Investment mit Zuständigkeit für das institutionelle Kundengeschäft. „Im Niedrigzinsumfeld müssen Investoren die Risikoleiter hinaufsteigen und auch in Assetklassen investieren, die weniger liquide sind.“ Dabei sollten Anleger das Liquiditätsrisiko nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern bei der Ausrichtung des Gesamtportfolios von Anfang an miteinbeziehen. „Wenn in krisenhaften Marktphasen viele Investoren den gleichen Ausgang benutzen wollen, kann es unter Liquiditätsaspekten eng werden“, so Schindler.

Bildquelle: meineprivatenfinanzen.de