DAX: Wann wird der Schalter umgelegt?
Donald Trump ist nun offiziell im Amt. Trotzdem stellen sich auch DAX-Anlegern immer noch viele Fragen. Umso wichtiger dürften heimische Erfolge werden.
Zwischen der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA am 8. November 2016 und seiner Amtseinführung am 20. Januar 2017 ist viel geschehen. Nach einer steilen Trump-Rallye, die für neue Allzeithochs an der Wall Street gesorgt hatte, scheint die Vorfreude auf die neue US-Regierung auf Anlegerseite inzwischen verflogen zu sein. Nicht umsonst biss sich der Dow Jones Industrial Average die Zähne an der 20.000er-Punkte-Marke aus. Als weltweite Leitbörse beeinflusst die Wall Street auch die Aktienmarktentwicklung hierzulande. So ist der wenig berauschende Jahresauftakt 2017 des DAX zum Teil zu erklären. Nach seiner eigenen Weihnachts- bzw. Jahresendrallye bewegte sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer in den ersten Wochen 2017 lediglich seitwärts. Das Allzeithoch von 12.390 Zählern bleibt weit entfernt.
Ein weiterer Grund für den Stotterstart des DAX dürfte die Erholung des Euro gegenüber dem US-Dollar gewesen sein. Traditionell wird eine schwache europäische Gemeinschaftswährung für viele DAX-Konzerne als vorteilhaft angesehen. Schließlich sind in der ersten deutschen Börsenliga einige Exportwerte zu finden. Kurz nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und der jüngsten Leitzinserhöhung der US-Notenbank Fed schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis wir die Euro/Dollar-Parität erleben würden. Zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihre extrem lockere Geldpolitik fortsetzt. Zum Ärger vieler Exportspezialisten konnte der Euro gegenüber der US-Währung jedoch sogar verlorenen Boden gutmachen.
Auch die Unsicherheiten rund um den EU-Austritt Großbritanniens und der drohende „harte Brexit“ oder sogar ein „Handelskrieg“ sorgen nicht gerade für ein ideales Börsenumfeld auf dem europäischen Festland. Genauso wenig wie die Dauerthemen Italien oder Griechenland. Trotz dieser Unsicherheiten spricht einiges dafür, dass die DAX-Notierungen bald wieder in Richtung Allzeithoch anziehen könnten. Sollte Donald Trump einige seiner Wahlversprechen (Infrastrukturmaßnahmen, Steuererleichterungen für Unternehmen) schnell umsetzen, könnte dies der Wall Street neuen Schub verleihen, was letztlich auch dem DAX einen neuen Schub geben könnte.
Darüber hinaus zeigte sich die deutsche Wirtschaft zuletzt sehr robust. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes vom 12. Januar wuchs Europas größte Volkswirtschaft 2016 im Jahresdurchschnitt um 1,9 Prozent und damit stärker als in den beiden Jahren zuvor. Das Wachstum übertraf sogar den Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Ausschlaggebend für die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft sei unter anderem der private Konsum gewesen. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Sollte sich diese Entwicklung 2017 fortsetzen dürften Unternehmen und Anleger nicht nur auf den Export schauen, sondern auch auf eine anhaltend positive Entwicklung des Konsums setzen.
Spekulative Anleger, die steigende DAX-Kurse erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DL9LA6 / ISIN: DE000DL9LA69) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,59, die Knock-Out-Schwelle bei 8.530,00 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DL9741 / ISIN: DE000DL97418, aktueller Hebel 3,35; Knock-Out-Schwelle bei 14.770,00 Zählern) auf fallende DAX-Notierungen setzen.
Stand: 24.01.2017/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets
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