Schlecht verzinste Sparanlagen halten Deutsche vom Sparen ab
Der comdirect Spar- und Anlageindex ist zum sechsten Mal in Folge gesunken. Im September erreichte er mit 93,8 Punkten den niedrigsten Stand seit Dezember 2015. Auch die Sparquote sank im vergangenen Monat auf 6,9 Prozent. 40 Prozent der Deutschen legten im vergangenen Monat gar nichts oder weniger als 50 Euro zurück. Im Schnitt sparte jeder Deutsche 105,62 Euro. Dies teilte die comdirect mit.
Wenig Bewegung gab es laut comdirect-Angaben bei den beliebtesten Anlageformen der Deutschen: Die Mehrheit der Befragten legt frisch angespartes Geld weiterhin auf ein Girokonto (55 Prozent) oder Sparkonto (51 Prozent). „Die Debatte um ein Ende der Niedrigzinsphase und eine allmählich wieder straffere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank wird zwar allmählich konkreter, die Unsicherheit, wann und in welcher Höhe eine Zinserhöhung kommen könnte, bleibt jedoch bestehen“, erklärt Kirsten Albers, Leiterin Banking bei comdirect. „Daher sollten die Privatanleger weiterhin offen für andere Anlageprodukte sein, die höhere Renditechancen bieten als.“
Besonders wenig wurde in den nord- und ostdeutschen Bundesländern gespart – im Norden waren es im Durchschnitt 94,37 Euro pro Person, im Osten lediglich 91,96 Euro. Im Süden dagegen legten die Sparer überdurchschnittlich viel auf die hohe Kante: 121,26 Euro im Mittel. Anders als noch in den Vormonaten prognostizieren die befragten Deutschen zudem auch eine leicht sinkende Sparquote für den laufenden Monat. 13 Prozent der Befragten gaben an, weniger sparen zu wollen. Dagegen planen nur 11 Prozent, ihre Sparraten zu erhöhen. Die große Mehrheit (76 Prozent) möchte dagegen nichts verändern, heißt es weiter.
Bildquelle: meineprivatenfinanzen.de