Volkswagen: Schon zu spät?

Die deutschen Automobilkonzerne haben sich in Bezug auf die „Elektrifizierung der Automobilindustrie“ ambitionierte Ziele gesetzt. Besonders optimistisch klingt in dieser Hinsicht Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039). Allerdings ist fraglich, ob ausgerechnet Konzerne wie Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000), BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) und Volkswagen in zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren zur Speerspitze im Bereich E-Mobilität zählen werden, nachdem sie diesen Bereich in den vergangenen Jahren eher sträflich vernachlässigt haben.

Am 11. September 2017, am Vorabend der 67. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt, stellte VW-Chef Matthias Müller einige ambitionierte Ziele des Konzerns vor. Bis 2025 wollen die Konzernmarken 80 neue Elektrofahrzeuge (50 reine E-Fahrzeuge und 30 Plug-In-Hybride) auf den Markt bringen. Allein 23 Marken will die Kernmarke Volkswagen liefern. Mehr als 20 Mrd. Euro sollen investiert werden.

Mit der „Roadmap E“ haben sich die Wolfsburger laut eigenen Angaben die umfassendste Elektrifizierungsoffensive in der weltweiten Automobilindustrie auf die Fahnen geschrieben. Bis spätestens 2030 will Volkswagen sein gesamtes Modellportfolio durchgängig elektrifizieren. Das heißt: Spätestens dann wird es laut Unternehmensangaben von jedem der rund 300 Konzernmodelle mindestens eine elektrifizierte Variante geben, über alle Marken und Märkte hinweg.

Das Problem für VW: Genauso wie bei den anderen großen deutschen Automobilherstellern BMW und Daimler ist vieles Zukunftsmusik. Während die Konkurrenz längst attraktive Elektrofahrzeuge auf den Markt gebracht hat, hinken die deutschen Hersteller hinterher. Der auf der IAA präsentierte Elektro-SUV I.D.CROZZ soll erst 2020 in Serie gehen. Andere Modelle kommen noch später. Deutsche Hersteller wie VW sind zwar in der Lage den Rückstand im Bereich Elektromobilität aufzuholen. Schließlich befinden sie sich nicht umsonst seit Jahrzehnten an der Branchenspitze. Es wird jedoch kein leichtes Unterfangen. Den etablierten Automobilkonzernen macht vor allem Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) Dampf.

Während Volkswagen viel Geld für Investitionen und neue Modelle in die Hand nehmen muss, um auf dem Zukunftsmarkt E-Mobilität nicht abgehängt zu werden, kämpft das Unternehmen bereits heute mit vielen Herausforderungen. Allen voran gehört die immer noch nicht aus der Welt geschaffte Diesel-Affäre dazu. Zumindest kann man sich jedoch darüber freuen, dass die US-Amerikaner dem Konzern offenbar verziehen haben. Laut Unternehmensangaben vom 11. September verkaufte die Marke Volkswagen im August 9,0 Prozent mehr Autos auf dem US-Markt als im Vorjahresmonat.

Zwischen Januar und August liegt das Plus bei 6,4 Prozent. Andere frühere Krisenregionen wie Russland oder Brasilien erholten sich zuletzt ebenfalls. Dafür stotterte der Autoverkauf in Europa. Dies störte Anleger zuletzt jedoch wenig. Ihnen gefällt offenbar der Umstand, dass VW eine große Umstrukturierung plant und nicht zum Kerngeschäft gehörende Teile abstoßen möchte. In einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ am 7. September sagte Konzernchef Müller, dass ein neues Team an einem solchen Verkauf arbeiten würde, was der Volkswagen-Aktie letztlich etwas Schwung verlieh.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Volkswagen-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DM61PT / ISIN: DE000DM61PT4) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 7,9, die Knock-Out-Schwelle bei 126,00 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DM47UP / ISIN: DE000DM47UP1, aktueller Hebel 6,13; Knock-Out-Schwelle bei 151,05 Euro) auf fallende Kurse der Volkswagen-Aktie setzen.

Stand: 19.09.2017/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets

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Bildquelle: Pressefoto Volkswagen