Niedrige Sparneigung könnte zum Problem werden

Die Kauflaune der Deutschen hält weiter an: Im Juli sank der comdirect Spar- und Anlageindex von 99,2 auf 98,7 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit Februar 2017. Wie bereits im Juni haben 39 Prozent der Befragten im Juli nichts oder weniger als 50 Euro zurückgelegt. Dies teilte die Commerzbank-Tochter comdirect mit.

Im Mittel hat jeder Bundesbürger im Juli laut comdirect-Angaben 112 Euro gespart. Der niedrige Wert spiegelt auch die anhaltend gute Konsumstimmung in Deutschland wieder. „Angesichts des stabilen Wirtschaftswachstums und der geringen Arbeitslosigkeit machen sich die Sparer offenbar weniger Sorgen über die Zukunft“, erklärt Kirsten Albers, Leiterin Banking bei comdirect. „Für viele Deutsche bieten die anhaltend niedrigen Zinsen außerdem kaum einen Anreiz, mehr Geld beiseitezulegen als zuvor.“ Mit Blick auf die Altersvorsorge könnte das für viele Bundesbürger jedoch zum Problem werden, heißt es weiter.

Die Ersparnisse verwahren die Deutschen weiterhin überwiegend auf dem Girokonto oder dem Sparbuch. Besonders bei den norddeutschen Anlegern erfreut sich das Sparbuch einer hohen Beliebtheit (60 Prozent), während im Osten nur 40 Prozent diese Variante wählen. Im Westen und Süden ist es jeder Zweite, der sein Erspartes auf dem Sparbuch parkt (51 Prozent). Die Süddeutschen setzen hingegen besonders stark auf Liquidität – 71 Prozent verwahren ihr Erspartes auf dem Girokonto oder in bar. Bei den Sparern im Westen liegt dieser Wert bei 62 Prozent, im Norden bei 63 Prozent und im Osten sind es zwei Drittel der Sparer (66 Prozent). Während sich 13 Prozent der Deutschen vorgenommen haben, im August mehr auf die hohe Kante zu legen, möchten drei Viertel der Deutschen (74,6 Prozent) diesen Monat nichts ändern, so comdirect.

Bildquelle: meineprivatenfinanzen.de