Kommt Evotec mit der dünnen Luft zurecht?

Die Evotec-Aktie (WKN: 566480 / ISIN: DE0005664809) kannte zuletzt fast nur eine Richtung. Es ging steil nach oben. Die Luft ist inzwischen merklich dünner geworden, so dass sich Anleger fragen müssen, ob der positive Kurstrend anhalten kann.

Im Jahr 2016 hat die Evotec-Aktie knapp 80 Prozent an Wert zugelegt. Wer nun gedacht hatte, dass der Aktie des Hamburger Biotechnologieunternehmens die Luft ausgehen würde, sieht sich getäuscht. Die Aktie hat in diesem Jahr sogar noch eine Schippe draufgelegt. Dank deutlicher Kurszuwächse gehört Evotec auch in 2017 zu den besten Werten im Technologieindex TecDAX. Dabei profitierte Evotec zuletzt von der Zusammenarbeit mit einigen großen Pharmaunternehmen und Forschungserfolgen, die sich auch in finanzieller Hinsicht positiv bemerkbar machten.

Am 5. April 2017 gab Evotec bekannt, dass im Zuge der im August 2015 eingegangenen strategischen Allianz mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi im Bereich Diabetes ein wichtiger Meilenstein erreicht wurde. Durch den Nachweis eines präklinischen „Proof of Concept“ wurden Umsatzerlöse in Höhe von 3 Mio. Euro ausgelöst. Am 22. Mai folgte die Meldung, dass ein weiterer signifikanter Meilenstein erreicht worden war. In diesem Fall wurde ein Programm in die präklinische Phase überführt. Dort forscht Evotec gemeinsam mit Bayer im Bereich Endometriose. Das Erreichen des Meilensteins löste eine Zahlung von ca. 5 Mio. Euro aus.

Die Ergebnisse des ersten Quartals 2017 kamen am Markt ebenfalls sehr gut an. Zu Jahresbeginn konnte sich Evotec über eine starke Umsatz- und Gewinnperformance freuen. Laut Unternehmensangaben vom 10. Mai kletterten die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 34 Prozent auf 50,2 Mio. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde von 7,2 Mio. Euro in 2016 auf nun 13,2 Mio. Euro erhöht. Auch die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung stiegen an. Diese legten um 6 Prozent auf 4,7 Mio. Euro zu. Die neuen Gelder wurden vor allem dazu verwendet, die Forschung in den Bereichen Onkologie und Stoffwechselerkrankungen voranzutreiben.

Für das Gesamtjahr 2017 rechnet das Management mit einem Umsatzplus von mehr als 15 Prozent (2016: 164,5 Mio. Euro). Das bereinigte EBITDA soll gegenüber dem Vorjahr (36,2 Mio. Euro) „signifikant“ zulegen, während die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung um etwa 1,9 Mio. Euro auf rund 20 Mio. Euro ansteigen sollen. Zudem werden Anleger auf weitere positive Kursimpulse in Form von neuen Forschungskooperationen mit großen Pharmakonzernen oder Meilensteinen in der Forschung achten.

Angesichts des fast ungebremsten Kursanstiegs der Evotec-Aktie innerhalb des vergangenen Jahres stellt sich jedoch die Frage, wie viel Luft nach oben bleibt. Weitere Meilensteinzahlungen sind unter Umständen bereits vollständig eingepreist. Für das TecDAX-Papier könnte daher eine Abkühlung anstehen, zumal die Aktie aus bewertungstechnischer Sicht inzwischen alles andere als günstig ist. Laut FactSet-Daten liegt das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis für die Jahre 2017 und 2018 bei 65 bzw. 60. Anleger dürften viele mögliche Erfolge vorweggenommen haben. Allerdings hat sich mit dem jüngsten Kursanstieg auch ein enormes Rückschlagspotenzial aufgebaut, das bei negativen Schlagzeilen entsprechend deutlich zum Tragen kommen könnte.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Evotec-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DM31MY / ISIN: DE000DM31MY4) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,22, die Knock-Out-Schwelle bei 10,50 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DM31N1 / ISIN: DE000DM31N17, aktueller Hebel 4,10; Knock-Out-Schwelle bei 15,25 Euro) auf fallende Kurse der Evotec-Aktie setzen.

 

Stand: 14.06.2017/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets

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Bildquelle: Evotec AG