Vermögensaufbau und Vorsorge mit Fonds

Die weltweite Niedrigzinsphase macht es für klassische Sparer schwer, vernünftige Renditen zu erzielen. Weder Tages- oder Festgeld noch andere klassische Anlageformen rentieren so, dass unter dem Strich eine vernünftige Verzinsung des Ersparten übrig bleibt. Die Lösung ist am Aktienmarkt zu finden. Die Renditen dort können sich bei langfristigen Anlagezeiträumen mehr als sehen lassen und das bei gleichzeitig überschaubarem Risiko.

In Deutschland berechnet das Deutsche Aktieninstitut Jahr für Jahr die Renditen, die man mit Investments in deutsche Standardwerte, wie sie im Deutschen Aktienindex DAX enthalten sind, erzielen konnte. Im sogenannten Renditedreieck lässt sich dann ablesen, welche Rendite in welchem Anlagezeitraum herauskam. Die Datenbasis ist dabei mit 50 Jahren sehr groß. Das Renditedreieck beweist, dass bei einem Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren die jährliche Rendite in der Vergangenheit zwischen sechs und neun Prozent lag. Kurz- und mittelfristige Kursschwankungen bei Aktien werden in diesen Zeiträumen damit kompensiert. Bei den genannten Renditen verdoppelt sich das eingesetzte Vermögen etwa alle zehn Jahren.

Ähnlich sieht es bei Aktienanlagen weltweit aus. Maßstab hierfür ist der MSCI World, ein Index der mehr als 1.600 Aktien aus 23 Ländern bündelt. Eine Auswertung für den Zeitraum von 1975 bis heute zeigt: Wer beliebige 15 Jahre in den MSCI World investiert hat, hätte im Schnitt 7,7 Prozent jährliche Rendite erzielt und zu keinem Zeitpunkt einen Verlust erlitten. Dabei ist zu beachten: Je kürzer ein Anleger in den MSCI World investiert hatte, umso größere Schwankungen musste er hinnehmen.

Man sieht: Anlagen in Aktien lohnen sich vor allem bei einem langfristigen Anlagehorizont. Um jedoch die notwendige Streuung und damit die gewünschte Risikominimierung zu erhalten, bietet es sich an, auf Fondsprodukte zu setzen. Durch die breite Mischung innerhalb der Fonds ist ein gutes Verhältnis von chancenreicheren und wertstabileren Aktien möglich. Die genaue Zusammensetzung eines Fonds hängt jedoch vom jeweiligen Produkt ab.

Dank des breiten Produktangebots hat jeder Anleger die Möglichkeit passende Fondsprodukte auszuwählen. Die Zusammensetzung der jeweiligen Aktien orientiert sich dabei an speziellen Indizes, Branchen oder größeren Themen. Auch die Fokussierung auf spezielle Kennzahlen wie etwa die Dividendenrendite sind möglich. Sinnvoll ist in jedem Fall eine ausführliche Beratung. Dabei können auch besondere Wünsche, wie etwa ethische Anlageideen berücksichtigt werden. Alles in allem sind reine Aktienfonds in Deutschland sehr beliebt. Im Jahr 2016 verwalteten diese ein Vermögen von 340 Milliarden Euro.

Neben den klassischen Einmalanlagen bieten Fonds auch den Vorteil, dass sie kontinuierlich bespart werden können. Mithilfe eines Fonds-Sparplans lassen sich monatlich oder quartalsweise schon kleinere Beträge am Aktienmarkt anlegen und damit den Cost-Average-Effekt nutzen. Um also von den Renditen am Aktienmarkt profitieren zu können brauchen Anleger kein großes Vermögen.

Was sind Aktien?
Grundsätzlich stellen Aktien verbriefte Unternehmensbeteiligungen dar. Aktiengesellschaften und Unternehmen mit vergleichbaren Rechtsformen begeben dabei ein bestimmte Anzahl an Aktien. Hierzu teilen sie das Grundkapital auf die Zahl der Aktien auf. Aktionäre haben daher stets auch ein Recht auf Gewinnbeteiligung in Höhe ihres Anteils am Unternehmen. Über die Hauptversammlung nehmen Aktionäre Einfluss auf das Unternehmen.

Aktienfonds als Anlageform
Anleger zahlen Geld in einen Aktienfonds ein und erhalten anschließend entsprechend ihrer Einzahlung Anteilscheine. Der Aktienfonds bündelt das Geld vieler Anleger und investiert je nach Anlagestrategie in einzelne Werte. Der Sparer muss selbst keine Anlageentscheidungen treffen.

Cost-Average-Effekt
Die kontinuierliche Anlage in Fonds hat einen bedeutenden Vorteil: Den Durchschnittskosten-Effekt. Mit dem auch als Cost-Average-Effekt bekannten Verfahren kauft man auf lange Sicht immer zum richtigen Zeitpunkt. Während bei fallenden Kursen mehr Fondsanteile erworben werden, finden bei steigenden Kursen weniger Fondsanteile den Weg ins Depot. Über einen längeren Zeitraum werden so Fondsanteile zu einem Durchschnittspreis erworben, der zwischen dem höchsten und tiefsten Preis der Fondsanteile liegt.

Bildquelle: meineprivatenfinanzen.de