Was können Anleger bei K+S in 2017 erwarten?
Mit einem beeindruckenden Schlussspurt hat die K+S-Aktie (WKN: KSAG88 / ISIN: DE000KSAG888) die 2016er-Jahresperformance ein wenig freundlicher gestaltet, nachdem der MDAX-Wert zwischendurch deutliche Kursverluste zu verzeichnen hatte. Auf Gesamtjahressicht blieb trotzdem ein knappes Minus. Wesentlich besser soll es dagegen in 2017 laufen. Zumal der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller viel von seinem Legacy-Projekt erwartet.
Ende August 2016 wurde die Inbetriebnahme der Anlagen offiziell gestartet. Bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalsergebnisse am 10. November 2016 stellte das Management die Produktion der ersten Tonne Kali für das zweite Quartal 2017 in Aussicht. K+S geht weiterhin davon aus, die angestrebte Produktionskapazität von zwei Millionen Tonnen Ende 2017 erreichen zu können. Allerdings sorgt die Beseitigung des Schadens an einem Prozessbehälter dafür, dass das Budget von 4,1 Mrd. kanadischen Dollar moderat überschritten wird. Vor dem Hintergrund einer vorteilhaften Währungsentwicklung (insbesondere hinsichtlich des kanadischen Dollars gegenüber dem Euro) dürfte das in 2013 geplante Euro-Budget in Höhe von rund 3,1 Mrd. Euro jedoch laut Unternehmenseinschätzung weiterhin Bestand haben.
Mit der Kali-Produktion auf verschiedenen Kontinenten dürfte K+S für die erwarteten Nachfragesteigerungen gut vorbereitet sein. Dabei wird das Management nicht müde herauszustellen, dass das weltweite Bevölkerungswachstum langfristig für einen höheren Bedarf an Lebensmitteln und damit auch für gute Geschäfte in der Düngemittelbranche sorgen sollte. Im Gegensatz dazu sieht die kurzfristige Betrachtung weniger rosig aus:
2016 machten K+S die niedrigeren Preise im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte sowie die andauernden Produktionseinschränkungen am Werk Werra zu schaffen. Allerdings hatten sich die Kaliumchloridpreise zum Jahresende stabilisiert und damit den Kurs der K+S-Aktie beflügelt. Aufgrund der nach wie vor intakten mittel- bis langfristigen Wachstumstrends sieht das K+S-Management die derzeitige Abschwächung im Kalimarkt ohnehin nicht als nachhaltig an.
Darüber hinaus hat das Unternehmen ein weiteres Stück Planungssicherheit hinzugewonnen. Am 23. Dezember 2016 gab K+S bekannt, dass das Regierungspräsidium Kassel die Fortführung der Versenkung von Salzabwässern aus der Kaliproduktion des Werkes Werra genehmigt hat. Die wasserrechtliche Erlaubnis gilt vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2021 und ermöglicht eine jährliche Versenkmenge von 1,5 Millionen Kubikmetern, heißt es.
Daneben geht man bei K+S auch neue Wege, um für Wachstum zu sorgen. Am 19. Dezember wurde der Kauf eines Anteils in Höhe von 30 Prozent am Düngemittelproduzenten Al-Biariq for Fertilizer Plant Co., Ltd (Al-Biariq) aus Saudi-Arabien vermeldet. Mit diesem Zukauf will K+S am Wachstum in Nahost, Afrika und Südasien, insbesondere im Segment der Fertigation (= Einsatz von Düngemitteln in Bewässerungssystemen), teilhaben. Ein weiterer Grund, warum K+S trotz der derzeitigen Marktschwäche an seinen mittelfristigen Zielen festhält. Für 2020 wird ein Konzern-EBITDA von rund 1,6 Mrd. Euro angepeilt.
Stand: 12.01.2016/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets
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Bildquelle: Pressebild K+S