Im Fokus Nordex: Wann kommt die Begeisterung?

Der Hamburger Windturbinenhersteller Nordex (WKN: A0D655 / ISIN: DE000A0D6554) hat einige sehr ereignisreiche Tage hinter sich gebracht. Zwischen zwei Großaufträgen hat das Unternehmen seine Halbjahreszahlen präsentiert und dabei sogar die 2016er-Jahresziele angehoben. Richtig begeistert zeigten sich Investoren trotzdem nicht. Die Begeisterung kann aber noch kommen.

Den Anlegern war unter anderem der operative Cashflow ein Dorn im Auge. Laut Unternehmensangaben vom 28. Juli war dieser von der sogenannten Anarbeitung kurzfristig zu liefernder Windparks belastet. Zudem hätten unterschiedliche Zahlungskonditionen in einzelnen Entwicklungsmärkten zu einer überdurchschnittlichen Kapitalbindung geführt. In diesem Punkt versprach Nordex jedoch Besserung. Die Kapitalbindung soll durch ein stringentes Cash-Management in Zukunft wieder reduziert werden.

Abgesehen davon gab es nicht viele Gründe auf Anlegerseite, sich über die neuesten Nordex-Zahlen und die weiteren Geschäftsaussichten zu beschweren. Dank der Übernahme der spanischen Acciona Windpower (AWP) konnte das TecDAX-Unternehmen seine Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 34,9 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro steigern. Aus eigener Kraft wuchs Nordex um 18,6 Prozent und damit ebenfalls sehr beachtlich.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg überproportional um 55,4 Prozent auf 136,6 Mio. Euro. Das entspricht einer EBITDA-Marge von 9,2 Prozent. Grundlage für diese positive Entwicklung waren ein verbessertes Qualitätsmanagement und effizientere Prozesse in der Projektabwicklung. Der Konzerngewinn erhöhte sich um 38,2 Prozent auf 51,0 Mio. Euro. Dank der positiven Entwicklung auf der Ergebnisseite rechnet Nordex für das Gesamtjahr 2016 nun mit einer EBITDA-Marge von 8,3 bis 8,7 Prozent, nachdem zuvor ein Wert von mehr als 7,5 Prozent in Aussicht gestellt worden war.

Neben den deutlichen Umsatzsteigerungen konnte Nordex zuletzt auch in anderer Hinsicht von der AWP-Übernahme profitieren. Aus Unternehmenssicht kommt diese Nordex in den USA in besonderer Weise zugute, da mithilfe eines erweiterten Produktangebots der Bedarf an Windturbinen für unterschiedliche Windregime und Regionen abdeckt werden kann. Somit konnte Nordex bereits am 27. Juli verkünden, dass man für einen Windpark in Texas 81 Turbinen vom Typ AW125/3000 liefern wird. Dies ist umso wichtiger, da Nordex die USA zu den wichtigsten Windmärkten der Welt zählt.

Während Nordex zuletzt einige interessante Aufträge einfahren, gute Halbjahresergebnisse präsentieren und sogar die 2016er-Ergebnisprognose anheben konnte, bleibt es fraglich, ob der Wachstumskurs der vergangenen Jahre unbeirrt fortgesetzt werden kann. Die AWP-Übernahme hilft zwar bei der internationalen Expansion, allerdings werden in Europa die Fördergelder für die Erneuerbare Energien und damit auch für den Bereich Wind zurückgefahren, so dass es sich erst noch herausstellen muss, ob Nordex auch mit einer veränderten Marktsituation zurechtkommen kann.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Nordex-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DL25VS) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 2,56; die Knock-Out-Schwelle bei 16,65 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DL6HX8, aktueller Hebel 4,19; Knock-Out-Schwelle bei 27,00 Euro) auf fallende Kurse der Nordex-Aktie setzen.

Stand: 05.08.2016/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets

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Bildquelle: Pressefoto Nordex