Sicherheit geht vor

Immobilienkäufer und Häuslebauer finanzieren im aktuellen Zinstief sicherheitsorientiert: Sie bringen mehr Eigenkapital ein und wählen eine höhere Tilgung als vor einigen Jahren. In den Großstädten, wo die Immobilienpreise besonders stark gestiegen sind, ist der Anteil der Finanzierung am Kaufpreis oft niedriger als im bundesweiten Durchschnitt. Das zeigt eine Interhyp-Auswertung.

Die Kaufpreise sind laut Interhy-Angaben im bundesweiten Durchschnitt von rund 264.000 Euro im Jahr 2010 auf rund 321.000 Euro gestiegen. Darauf haben die Darlehensnehmer reagiert, indem sie höhere Geldbeträge in ihre Finanzierung eingebracht haben. Während 2010 noch circa 78.000 Euro an Eigenmitteln investiert wurden, waren es 2015 bereits rund 91.000 Euro. Der durchschnittliche Anteil der Finanzierung am Kaufpreis ist in den vergangenen Jahren dadurch trotz der immer höheren Einstandspreise nur sehr moderat gestiegen – von 70,3 Prozent im Jahr 2010 auf 71,7 Prozent im Jahr 2015. Auch bei der Tilgung handeln die Baufinanzierungskunden heute zukunftsorientierter als noch vor einigen Jahren: Die anfängliche Tilgungsleistung bei Immobilienkrediten lag 2015 bundesweit durchschnittlich bei 2,8 Prozent und ist somit seit 2010 (2,29 Prozent) um mehr als einen halben Prozentpunkt gestiegen, heißt es weiter.

Auch in den Metropolen finanzieren die Käufer trotz hoher Kaufpreise und niedriger Zinsen sehr sicherheitsorientiert. In vielen Städten ist der Anteil der Finanzierung am Kaufpreis niedriger als im bundesweiten Durchschnitt, was großstädtische Immobilienkäufer durch hohe Eigenkapitalbeträge erreichen. Besonders in Städten mit hohen Immobilienpreisen wird sehr viel Eigenkapital eingebracht. So investierten die Münchner 2015 im Durchschnitt insgesamt rund 220.000 eigene Euro in ihre Finanzierungen, das sind rund 64.000 Euro mehr als 2010. Die Hamburger verwendeten vergangenes Jahr im Durchschnitt 156.000 Euro Eigenkapital, circa 50.000 Euro mehr als 2010, so Interhyp.

Bildquelle: meineprivatenfinanzen.de