Börsenrückblick: DAX fällt unter 10.000 Punkte, Commerzbank kommt nicht vom Fleck

Das erste Quartal ist geschafft. Für den DAX und den Aktienmarkt insgesamt, war es ein mauer Jahresauftakt. Für Gold war es dagegen das beste Quartal seit 1986. Das sagt vieles aus, über das aktuelle Umfeld. Fed und EZB beeinflussen die Märkte so stark wie lange nicht mehr. In den USA setzt sich dabei die Erkenntnis durch, dass man bei der Geldpolitik über den Tellerrand schauen sollte.

Bei den Anlegern selbst ist die Stimmung weder Fisch noch Fleisch. Nach Einschätzung der Vermögensverwalter, welche die DAB Bank monatlich im Rahmen des Profi-Börsentrends befragt, wird der DAX auch im April die wichtige 10.000er-Schwelle nicht nachhaltig hinter sich lassen. Zwar gehen 27 Prozent der Befragten in den nächsten vier Wochen von steigenden Aktienkursen aus, 18 Prozent erwarten dagegen fallende Kurse und mehr als die Hälfte – 55 Prozent – rechnen mit einer stabilen, gleich bleibenden Entwicklung. 45 Prozent der Finanzprofis halten deutsche Aktien derzeit für fair bewertet, für ebenfalls 45 Prozent sind sie unter- und für 10 Prozent überbewertet. Insgesamt schauen die Experten damit weniger optimistisch auf die kommenden Wochen als noch vor einem Monat. Der Indexwert des Profi-Börsentrends fällt deutlich von 41,7 auf 21,6 Punkte.

Bei den Einzelwerten boten die großen Bankwerte Deutsche Bank (WKN 514000) und Commerzbank (WKN CBK100) wenig erfreuliches. Während die Deutsche Bank mit dem Kirch-Skandal noch einmal mit Altlasten in den Schlagzeilen war, sorgt die Commerzbank mit der Meldung vom Ende des kostenfreien Girokontos für negative Nachrichten. Eine erfolgreiche Mittelstands- und Privatkundenbank kann solche Schlagzeilen nicht gebrauchen. Analysten und Anleger halten sich daher weiterhin bei den Banktiteln zurück, nicht ganz zu unrecht.

Deutschland

Obwohl RWE mit vielen Problemen zu kämpfen hat, konnte der kriselnde Energieversorger für 2015 wenigstens eine kleine Ausschüttung retten. Im Gegensatz dazu könnte Volkswagen wegen des Abgas-Skandals die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr komplett streichen. Unsere Einschätzung dazu hier.
In einem schwachen Gesamtmarktumfeld setzte E.ON am Donnerstag noch einen drauf. Die Aktien des Versorgers waren mit deutlichen Kursverlusten größter DAX-Verlierer, obwohl das Unternehmen zuletzt die Einigung mit dem russischen Gasriesen Gazprom im Streit um Preise für Gaslieferungen vermelden konnte. Mehr dazu hier.
Irgendwie stehen Börsianer auf Firmenaufspaltungen. In diesem Fall wurde dem Handelskonzern Metro applaudiert, nachdem dieser die Trennung in einen Großhandels- und Lebensmittel-Spezialisten sowie in eine Consumer Electronics-Gruppe angekündigt hatte. Unsere Einschätzung dazu hier.
Wochenlang hat sich der Zahlungsabwickler Wirecard bemüht, mit verschiedenen Meldungen über neue Kooperationen für einen positiven Nachrichtenfluss zu sorgen und die Nachwirkungen der jüngsten dubiosen „Short-Attacken“ vergessen zu machen. Jetzt könnte der Durchbruch gelungen sein. Mehr dazu hier.

Bildquelle: dieboersenblogger.de

Die kurze Handelswoche in Frankfurt verlief ruhig

International

Am Freitag war es soweit: Apple wurde doch tatsächlich 40 Jahre alt. Am 1. April 1976 gründeten Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne in einer kalifornischen Garage das Unternehmen, das letztlich zum wertvollsten Konzern der Welt werden sollte. Unseren Rückblick auf diese Zeit finden Sie hier.
Der kalifornische Elektrowagenbauer Tesla Motors wird gerne mit Apple verglichen. Donnerstag Abend bei der Präsentation des Model 3 wurde noch einmal deutlich, warum dieser Vergleich ziemlich treffend ist. Mehr dazu hier.
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hatte zuletzt unter anderem mit Sonderbelastungen, dem starken US-Dollar, der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte und ganz besonders den Problemen im Geschäft mit der Augenheilkunde Alcon zu kämpfen. Am Dienstag fiel der Aktienkurs jedoch aus einem andere Grund. Unsere Einschätzung dazu hier.
Industrie 4.0 – was ist das? Fakt ist, diese erschafft eine völlig neue Produktionslogik und wird die traditionellen Industrien revolutionieren. Wir erklären Ihnen warum und wie Sie als Anleger mit einem Investment in den Industry 4.0 Performance-Index an diesem Trend teilhaben können. Mehr dazu hier.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen naht mit Beginn des Aprils die neue Berichtssaison. In der kommenden Woche stehen u.a. die Zahlen an von VTG (Dienstag); Barry Callebaut, Bed Bath & Beyond, H&M, Monsanto (Mittwoch); ConAgra, Rite Aid, Wirecard (Donnerstag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
10:30 EU sentix-Konjunkturindex: Gesamtindex (April)
11:00 EU Erzeugerpreise (Februar)
16:00 US Auftragseingang Industrie (Februar)
16:00 US Labor Market Conditions Index (März)

Dienstag
08:00 DE Auftragseingang Industrie (Februar)
09:55 DE Einkaufsmanagerindex Dienste (März)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Dienste (März)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Gesamt (März)
14:30 US Handelsbilanz (Februar)
16:00 US BLS JOLTS-Daten (Februar)
16:00 US ISM-Index Dienstleistungen (März)

Mittwoch
08:00 DE Nettoproduktion (Februar)
20:00 US Fed Minutes vom 15./16. März 2016

Donnerstag
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
21:00 US Verbraucherkredite (Februar)

Freitag
08:00 US Leistungsbilanz (Februar)
08:00 US Warenausfuhr /-einfuhr (Februar)

Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).

Bildquellen: meineprivatenfinanzen.de