K+S und die Sache mit dem Timing…
Potash hat nun doch nachgegeben und die Übernahme des Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S (WKN KSAG88) abgeblasen. Zu groß war wohl der Widerstand aus Deutschland. Allerdings dürfte man auch angesichts einer Markteintrübung am Kalimarkt kalte Füße bekommen haben.
Für das K+S-Management war es eine große Erleichterung, als es am 5. Oktober verkünden durfte, dass Potash seine Übernahmebemühungen eingestellt hat. Dabei war die Konzernführung von Beginn an gegen eine Übernahme durch die Kanadier. Zumal der inoffiziell gebotene Preis von 41,00 Euro je K+S-Aktie als viel zu niedrig erachtet wurde. Angesichts der Sorgen um Standortschließungen und Entlassungen hatte man relativ schnell die deutsche Politik auf seiner Seite. Viele Anleger, die im letzten Moment auf einen erfolgreichen Deal gesetzt hatten, verbrannten sich jedoch die Finger. Schließlich stürzte die K+S-Aktie regelrecht ab, als bekannt wurde, dass Potash die Übernahme nicht mehr weiterverfolgen würde.
„Dieser Schritt schafft Klarheit. Wir sind überzeugt davon, dass wir unser Unternehmen mit der konsequenten Umsetzung unserer Zwei-Säulen-Strategie langfristig erfolgreich weiterentwickeln können. Wir sind stark bei Kali und bei Salz“, so kommentierte K+S-Vorstandschef Norbert Steiner das Ende des Übernahmepokers. Auf Unternehmensseite herrschte Unklarheit darüber, wie konsequent Potash die Zwei-Säulen-Strategie bei einer Übernahme weiterverfolgt hätte. Man hatte die Sorge, dass der Bereich Salz zu kurz kommen würde. In Sachen Übernahmepreis ging es vor allem um die fehlende Einbeziehung des kanadischen Legacy-Projekts. Dieses soll im Sommer 2016 in Betrieb genommen werden und K+S die zukünftige Produktion sichern. Allerdings könnte der Zeitpunkt ungünstig gewählt worden sein:
Neben der Freude über das Ende der Übernahmebemühungen durch Potash wurde zuletzt auch auf eine aktuelle Schwäche am Kalimarkt hingewiesen. Es ist nicht das beste Timing, wenn ein neuer Produktionsstandort gerade dann in Betrieb genommen wird, wenn die Preise für Kalidüngemittel angesichts eines Überangebots und einer schwächeren Nachfrage unter Druck stehen. Umwälzungen innerhalb des Marktes, wie die Ereignisse um den russischen Anbieter Uralkali, machten die Situation zuletzt nicht besser. In einem solchen Umfeld ist es nicht abzusehen, wie gut sich K+S als relativ kleiner Anbieter auf eigene Faust schlagen wird. Ein Zusammenschluss mit Potash hätte womöglich für mehr Schlagkraft gesorgt.
Mit dem Bericht zum dritten Geschäftsquartal am 11. November werden Anleger sehen können, wie gut sich K+S in einem schwierigen Umfeld geschlagen hat. Im ersten Halbjahr profitierte das DAX-Unternehmen beispielsweise von ersten Erfolgen des Spar- und Effizienzprogramms „Fit für die Zukunft“ sowie Wechselkurseffekten. Inwieweit dies auch im September-Quartal der Fall war, bleibt abzuwarten.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der K+S-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT9A4G) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,39, die Knock-Out-Schwelle bei 18,55 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM75UT), aktueller Hebel 3,02; Knock-Out-Schwelle bei 30,35 Euro) auf fallende Kurse der K+S-Aktie setzen.
Stand: 27.10.2015/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets
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Bildquelle: Pressebild K+S